Odyssee ins Land der Baobab-Bäume

Mein persönliches Reisefieber begann 1990, als ich erstmals Madagaskar besuchte. Seither sind wir jedes Jahr im Winter, während auf der Südhalbkugel der Oktober beginnt, für vier bis zwölf Wochen im Land unterwegs, stets auf der Suche nach neuen, unbekannten Pflanzen. 

Ralph Hoffmann und Walter Röösli auf Reise 1993
Ralph Hoffmann und Walter Röösli auf Reise 1993

Wir haben fast alle Landesteile bereist, mit Ausnahme der Regenwälder, da dort nur wenige Sukkulentenarten zu finden sind. Im Laufe der Jahre entdeckten wir unzählige neue Pflanzenarten, die von berühmten Botanikern aus aller Welt wissenschaftlich beschrieben und veröffentlicht wurden. Diese Entdeckungen sind für uns nicht nur eine Bestätigung unserer Leidenschaft für die Natur, sondern auch ein erfreulicher Beitrag zur botanischen Forschung.

Ich freue mich, Ihnen in einer Reihe von Beiträgen meine Erlebnisse in diesem wunderbaren Land näherbringen zu dürfen.

Eine Rarität, ein mehrstämmiger Baobab
Eine Rarität, ein mehrstämmiger Baobab

Einer der bekanntesten Botschafter Madagaskars sind die Baobab-Bäume, deren majestätische Erscheinung unglaublich beeindruckend ist und jeden Besucher in ihren Bann zieht.

Diese faszinierenden Pflanzen prägen die Landschaften in verschiedenen Teilen der Insel, von Süden bis Norden. 

Ein eindrücklicher Baum, der Adansonia madagascariense oder Affenbrotbaum, resp. Baobab
Ein eindrücklicher Baum, der Adansonia madagascariense oder Affenbrotbaum, resp. Baobab

Die Reise ins Land der Baobab-Bäume beginnt in der Hauptstadt Antananarivo, die auf 1435 Metern über dem Meeresspiegel im Hochland liegt. Die Fahrt in den Süden führt uns durch malerische Berglandschaften, wo das Klima eher kühl ist und sich die Täler mit üppigen Reiskulturen und sattem Grün schmücken.

Grössenverhältnisse à la Madagaskar: einer der grössten Baobabs, hinten rechts der winzige Geländewagen.
Grössenverhältnisse à la Madagaskar: einer der grössten Baobabs, hinten rechts der winzige Geländewagen.

Doch je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr wandelt sich die Landschaft. Sie wird flacher, die Savanne breitet sich aus, Steppen und Wälder bestimmen das Bild.

Weltweit bekannt – das berühmteste Wahrzeichen von Madagaskar: Die eindrückliche Allee der Baobabs bei Monrovia (1994)
Weltweit bekannt – das berühmteste Wahrzeichen von Madagaskar: Die eindrückliche Allee der Baobabs bei Monrovia (1994)

In dieser Region ist der Baobab heimisch, der von den Madagassen «Reinala» genannt wird – die «Mutter des Waldes».

Wenn der Wald verschwindet, wirken die alleinstehenden Baobabs wie Kolosse
Wenn der Wald verschwindet stehen sie wie Kolosse in der Landschaft

Ursprünglich wuchsen diese gigantischen Sukkulenten in den dichten Wäldern der Insel. Doch durch die extreme Abholzung findet man sie heutzutage oftmals als freistehende Bäume in der weiten, offenen Landschaft.

Die Baobabs sind mit ihren massiven Wasserreserven, die sie speichernden, ein wahres Wunder der Natur. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihnen, die trockenen Jahreszeiten zu überstehen, weshalb sie als Sukkulenten gelten – wie auch die Kakteen, die für ihre Wasser speichernde Fähigkeit bekannt sind.

Der mehrstämmige Baobab wurde Opfer eines gewaltigen Zyklons. Nur enorm grosse Kräfte konnten den Riesen fällen.
Der mehrstämmige Baobab wurde Opfer eines gewaltigen Zyklons. Nur enorm grosse Kräfte konnten den Riesen fällen.

Die Baobabs und andere Sukkulentenarten waren ein entscheidender Grund für meine unzähligen Reisen nach Madagaskar. Diese Pflanzen zeichnen sich oft durch bizarre, fast surreal anmutende Formen aus, die Pflanzenfreunde weltweit begeistern.

Zu den bekanntesten Vertretern der Sukkulenten auf Madagaskar gehört der Baobab (Gattung Adansonia) mit seinen acht verschiedenen Arten.

Weitere Highlights, die wir auf unseren Reisen entdeckten, sind die beeindruckenden Pachypodien, Aloen, Euphorbien und viele andere Pflanzenarten, die wir Ihnen in zukünftigen Reiseberichten vorstellen werden.

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